La Clemenza di Tito, Mozart / Theater Erfurt/S.Baechli/C.Kueppers
„ Mireille Lebel als Sextus ist einfach zauberhaft. Warm, weich und samtig breitet sich der Klang ihres Mezzosoprans im Zuschauerraum des Erfurter Theaters aus. Sie gestaltet ihren Sextus jungenhaft, fast bübisch. Wenn sie die Worte „Parto, parto“ sprechend und singend zugleich, halb lachend und eine Spur “trotzig“ artikuliert, ist dies von höchster Intensität. Ein perfekter Sextus in vollkommen intimer und jugendlicher Schönheit.”
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Die kanadische Mezzosopranistin Mireille Lebel wuchs in Vancouver auf und studierte Musik an den Universitäten von Toronto und Montreal. Im Anschluss an ihr Studium wurde sie mit zahlreichen bedeutenden Stipendien ausgezeichnet, unter anderem durch das Canada Council und die Jacqueline Desmarais Foundation. Ihre künstlerische Ausbildung setzte sie als Mitglied des Atelier Lyrique de l’Opéra de Montréal fort. 2009 gewann sie den Jeunes Ambassadeurs Lyriques Wettbewerb, worauf eine Einladung des Theaters in Erfurt folgte, sich dem dortigen Ensemble anzuschließen. Gegenwärtig ist Mireille Mitglied des Ensembles und singt Hauptrollen im Stimmfach lyrischer Mezzosopran. Neben ihrem Engagement in Erfurt feiert sie von der Kritik gefeierte Debüts mit Opernensembles und Orchestern aus Europa und Nordamerika.
In der Saison 2019/2020 wird Mireille ihren ersten Auftritt in Italien als Carmen haben. Die Produktion von Paul Emile Fourny feierte ihre Premiere in der Opera de Metz im Juni 2019 mit Mireille in der Titelrolle. Die Inszenierung tourt weiter zum Teatro G.B. Pergolesi in Jesi, Teatro della Fortuna in Fano, Teatro Ventidio Basso in Ascoli, und Teatro dell’Aquila in Fermo. Mireille setzt ihre Saison in Italien fort und wird ihr Hausdebut am Teatro San Carlo in Naples in der Rolle der Mercedes in Carmen geben. Sie schlüpft erneut in die Rolle des Nerone in einer neuen außergewöhnlichen Produktion von L’incoronazione di Poppea an der Columbus Opera unter der Regie und Konzeption der künstlerischen Leiterin Peggy Kriha-Dye. Diese Produktion wird in der Pizzuti Collection im Columbus Museum of Art präsentiert und wird mit Kostümen von Gerado Encinas ausgestattet. Zum ersten Mal unter dem Taktstock von Vaclav Luk und begleitet durch sein orchester Collegium 1704, wird sie die Titelrolle in Vivaldi’s Arsilda im Prager Rudolfinium und in der Annenkirche in Dresden singen. In Deutschland singt Mireille ihren ersten Nicklausse/Muse in Les Contes d’Hoffmann am Anhaltischen Theater Dessau.
Mireille startet die Saison 2018/2019 mit einer Reihe verschiedener Konzert-Programme in ihrem Herkunftsland Kanada. Für Arte Musica singt sie Schoenbergs ikonischen Pierrot Lunaire zusammen mit der Weltpremiere Sur les pas de la lune von Kelly-Marie Murphy. Mit IMusici und Jean-Marie Zeitouni singt Mireille Werke von Ana Sokolovic, Eric Champagne, Respighi, und Britten, die sich thematisch mit dem Wesen der Frau befassen. Wiederholt singt sie mit Les Violons du Roy und Bernard Labadie als Mezzosopran-Solistin in Haydn’s Nelson-Messe und Mozart’s Kroenungsmesse. Mireille wird ihr Rollendebüt geben in der Titelrolle von Offenbachs La Belle Hélène an der Opéra national de Lorraine und kehrt zurück an die Vancouver Opera als Siébel in Faust und an die Opéra de Metz für Carmen in einer neuen Produktion unter der Regie von Paul-Émile Fourny. Mireille singt außerdem für ihre bereits sechste Aufnahme mit dem Boston Early Music Festival als La conversation in Charpentier’s Les plaisirs de Versailles.
In 2016-2018 gab Mireille ihr Rollen-Debüt als Charlotte in Werther an der Opéra Théâtre de Metz, Opéra de Massy, und Opéra de Reims und als Penelope in Il ritorno d’Ulisse in Patria an der Opera Atelier. Ihr Hausdebüt an der Vancouver Opera gab sie im Rahmen der Antrittsfestspiele als Cherubino in Le nozze di Figaro. Im Rahmen der Montréal Festival Classica sang Mireille den Erzengel in Théodore Dubois’ Rarität Le paradis perdu unter der musikalischen Leitung von Jean-Claude Malgoire. Auf der Konzertbühne machte Mireille zwei anspruchsvolle Einsprünge. Zum einen als Mezzo-Sopranistin in der Rolle der Magdalena Kozena in einem reinen Händel-Programm mit Les Violons du Roy und Bernard Labadie. Über diesen Auftritt schrieb Christophe Huss von Le Devoir „sie hat eine strahlende Bühnenpräsenz“ und „meisterte den Stoff in perfekter Weise“. Zum anderen sprang Mireille ein für Christianne Stotijn beim Schleswig-Holstein Musikfestival in einer Weltpremiere aus der Feder ihres Landsmanns Samy Moussa, dirigiert von Christoph Eschenbach. Auf der Konzertbühne sang Mireille unter der Leitung von Rodolfo Richter, Bach Kantaten BWV 206 mit der London Bach Society und auch ein reines Vivaldi-Programm mit dem Ensemble Castor unter der musikalischen Leitung von Enrico Onofri. Außerdem sang sie erneut mit Jean-Marie Zeitouni und IMusici de Montréal Bach’s Weihnachtoratorium, sowie mit dem Boston Early Music Festival als Minèrve in Campra’s Le carnaval de Venise.
In der Spielzeit 2015/2016 gab Mireille ihr Debüt an der Prager Staatsoper in der Hauptrolle als Carmen. Sie kehrte als Gast an das Theater Erfurt zurück in der Rolle des Orfeo in Gluck’s Orfeo ed Euridice. Außerdem führte Mireille die Rolle der Ljubica in Ana Sokolovics Oper Svadba an der Opéra de Nantes et Angers wieder auf. Sie gab ihr Debüt unter dem Dirigenten Rodolfo Richter mit Tafelmusik in Toronto im Rahmen eines Programms, das Händel- und Vivaldi-Arien umfasste. Mireille gab zudem ihr Debüt mit dem Arion Baroque Orchestra in einem Vivaldi-Programm, dirigiert von Enrico Onofri und sie debütierte mit IMusici de Montréal, wo sie sowohl Britten’s cantata für mezzo-soprano, Phaedra, als auch Bachs Weihnachtsoratorium unter dem Dirigenten Jean-Marie Zeitouni sang. Schließlich führte sie Der Messias mit der Kansas City Symphony und der Saguenay Symphony auf.